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Wissenswertes über das Alter & Altern ...
Tipps zur Sturzprophylaxe und Sturzprävention

Alter und Altern sind faszinierende und komplexe Themen. Die verschiedene

​Aspekte des menschlichen Lebens betreffen. Hier ist wissenswertes sowie Tipps,

Fakten und Informationen zur Sturzprophylaxe und Sturzprävention: 

 

Was ist eigentlich Arthrose?

1.  Was ist eigentlich Arthrose

2. Ursachen und Risikofaktoren der Arthrose

3. Symptome der Arthrose

4. Diagnose der Arthrose

5. Behandlungsmöglichkeiten

6. Prävention und Selbsthilfe

7. Fazit

8. Quellen

 Was ist eigentlich Arthrose

 

Arthrose, auch als Osteoarthrose oder degenerative Gelenkerkrankung bekannt, ist die häufigste Form von Gelenkerkrankungen weltweit. Sie betrifft Millionen von Menschen, vor allem im höheren Lebensalter, und führt zu Schmerzen, Steifheit und einer eingeschränkten Beweglichkeit der betroffenen Gelenke. Aber was genau ist Arthrose, wie entsteht sie, und was kann man dagegen tun?

Arthrose ist eine chronische Erkrankung, die durch den fortschreitenden Abbau von Gelenkknorpel gekennzeichnet ist. Der Gelenkknorpel ist ein glattes, elastisches Gewebe, das die Enden der Knochen im Gelenk überzieht und als eine Art Stoßdämpfer wirkt. Bei Arthrose wird dieser Knorpel nach und nach abgenutzt, was dazu führt, dass die Knochen direkt aufeinander reiben. Dies verursacht Schmerzen, Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenks (Hunter & Bierma-Zeinstra, 2019).

Mit dem Fortschreiten der Erkrankung kann es zu weiteren Veränderungen im Gelenk kommen, einschließlich der Bildung von Knochenspornen (Osteophyten) und Entzündungen in der Gelenkinnenhaut (Synovitis). Diese Veränderungen führen zu einer Verschlechterung der Symptome und können im schlimmsten Fall zu einer vollständigen Funktionsunfähigkeit des Gelenks führen (Felson, 2006).

Ursachen und Risikofaktoren der Arthrose

Arthrose ist eine komplexe Erkrankung, die durch eine Kombination von genetischen, biologischen, mechanischen und Umweltfaktoren verursacht wird. Einige der Hauptursachen und Risikofaktoren sind:

  1. Alter: Das Risiko, an Arthrose zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Mit der Zeit nutzen sich die Gelenke ab, und die Fähigkeit des Körpers, Knorpel zu reparieren und zu erneuern, nimmt ab (Loeser, 2010).

  2. Geschlecht: Frauen haben nach der Menopause ein höheres Risiko, Arthrose zu entwickeln, insbesondere in den Knie- und Handgelenken. Hormone wie Östrogen scheinen eine Rolle im Schutz der Gelenke zu spielen, und der Rückgang dieser Hormone kann zu einer höheren Anfälligkeit führen (Srikanth et al., 2005).

  3. Genetik: Eine familiäre Veranlagung für Arthrose ist ebenfalls ein wichtiger Risikofaktor. Genetische Unterschiede können die Struktur und Widerstandsfähigkeit des Knorpels beeinflussen und das Risiko für eine Arthrose erhöhen (Zhang et al., 2010).

  4. Übergewicht: Übergewicht erhöht das Risiko für Arthrose, insbesondere in den gewichttragenden Gelenken wie Knie und Hüfte. Das zusätzliche Gewicht belastet die Gelenke stärker und beschleunigt den Abbau des Knorpels (Messier et al., 2005).

  5. Verletzungen und Überbeanspruchung: Frühere Verletzungen der Gelenke, wie z. B. Knochenbrüche oder Bänderverletzungen, können die Entwicklung einer Arthrose fördern. Auch wiederholte Belastungen oder Überbeanspruchung durch bestimmte Berufe oder sportliche Aktivitäten können zu einer Abnutzung des Knorpels führen (Kujala et al., 1994).

  6. Muskelschwäche: Schwache Muskeln, insbesondere um das Kniegelenk herum, können zu einer Instabilität des Gelenks führen und die Entstehung einer Arthrose begünstigen (Bennell et al., 2011).

Symptome der Arthrose

Die Symptome der Arthrose entwickeln sich in der Regel schleichend und können von Person zu Person variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Schmerzen: Die Schmerzen treten in der Regel bei Belastung auf und bessern sich in Ruhe. Bei fortgeschrittener Arthrose können die Schmerzen jedoch auch in Ruhe oder nachts auftreten (Neogi, 2013).

  • Steifheit: Besonders morgens oder nach längeren Ruhephasen kann es zu Steifheit in den betroffenen Gelenken kommen. Diese Morgensteifigkeit hält oft weniger als 30 Minuten an (Hunter & Bierma-Zeinstra, 2019).

  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Die Beweglichkeit des Gelenks nimmt ab, was zu Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten wie Gehen, Treppensteigen oder dem Greifen von Gegenständen führen kann.

  • Schwellungen und Knirschen: Manchmal kommt es zu Schwellungen um das Gelenk herum oder zu einem hörbaren Knirschen oder Reiben (Crepitus) bei Bewegung.

Diagnose der Arthrose

Die Diagnose der Arthrose basiert in der Regel auf der klinischen Untersuchung durch einen Arzt sowie auf der Anamnese der Symptome. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen können Veränderungen im Gelenk, wie z. B. Knorpelabbau, Knochensporne oder Verengung des Gelenkspalts, sichtbar machen (Felson, 2006). In einigen Fällen können auch MRT-Untersuchungen oder Ultraschall eingesetzt werden, um das Ausmaß der Schädigung genauer zu beurteilen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Arthrose zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, die Funktion der Gelenke zu erhalten oder zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Die wichtigsten Ansätze umfassen:

  1. Nicht-medikamentöse Therapie: Dazu gehören Physiotherapie, gezielte Übungen zur Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Gelenkfunktion, Gewichtsreduktion bei Übergewicht sowie der Einsatz von Hilfsmitteln wie orthopädischen Einlagen oder Gehstützen (Fransen et al., 2015).

  2. Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel wie Paracetamol oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) werden häufig zur Schmerzlinderung eingesetzt. In einigen Fällen können auch Injektionen von Kortison oder Hyaluronsäure in das Gelenk helfen (Bannuru et al., 2019).

  3. Chirurgische Eingriffe: Bei schwerer Arthrose, die auf andere Behandlungen nicht anspricht, kann eine Operation erforderlich sein. Dazu gehören arthroskopische Eingriffe zur Reinigung des Gelenks, Osteotomien (Korrektur der Knochenstellung) oder der Gelenkersatz (Endoprothetik) (Carr et al., 2012).

Prävention und Selbsthilfe

Um Arthrose vorzubeugen oder das Fortschreiten zu verlangsamen, ist es wichtig, einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Dazu gehört regelmäßige Bewegung, um die Gelenke beweglich zu halten und die Muskeln zu stärken, eine ausgewogene Ernährung, die entzündungshemmende Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren enthält, sowie die Vermeidung von Übergewicht, um die Gelenke zu entlasten (Wieland et al., 2015).

Fazit

Arthrose ist eine weit verbreitete und oft schmerzhafte Gelenkerkrankung, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Obwohl die Erkrankung nicht heilbar ist, gibt es viele Möglichkeiten, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten zu verlangsamen. Durch frühzeitige Maßnahmen, eine angepasste Lebensweise und die richtige medizinische Betreuung können Betroffene lernen, mit Arthrose gut zu leben und ihre Mobilität und Unabhängigkeit zu erhalten.

Quellen

  • Bannuru, R. R., Osani, M. C., Vaysbrot, E. E., Arden, N. K., Bennell, K., Bierma-Zeinstra, S. M., ... & McAlindon, T. E. (2019). OARSI guidelines for the non-surgical management of knee, hip, and polyarticular osteoarthritis. Osteoarthritis and Cartilage, 27(11), 1578-1589.

  • Bennell, K. L., Dobson, F., & Hinman, R. S. (2011). Exercise in osteoarthritis: Moving from prescription to adherence. Best Practice & Research Clinical Rheumatology, 26(3), 453-466.

  • Carr, A. J., Robertsson, O., Graves, S., Price, A. J., Arden, N. K., Judge, A., & Beard, D. J. (2012). Knee replacement. The Lancet, 379(9823), 1331-1340.

  • Felson, D. T. (2006). Clinical practice. Osteoarthritis of the knee. New England Journal of Medicine, 354(8), 841-848.

  • Fransen, M., McConnell, S., Harmer, A. R., Van der Esch, M., Simic, M., & Bennell, K. L. (2015). Exercise for osteoarthritis of the knee: A Cochrane systematic review. British Journal of Sports Medicine, 49(24), 1554-1557.

  • Hunter, D. J., & Bierma-Zeinstra, S. (2019). Osteoarthritis. The Lancet, 393(10182), 1745-1759.

  • Kujala, U. M., Kaprio, J., Sarna, S., & Koskenvuo, M. (1994). Osteoarthritis of weight-bearing joints of lower limbs in former elite male athletes. BMJ, 308(6923), 231-234.

  • Loeser, R. F. (2010). Age-related changes in the musculoskeletal system and the development of osteoarthritis. Clinics in Geriatric Medicine, 26(3), 371-386.

  • Messier, S. P., Gutekunst, D. J., Davis, C., & DeVita, P. (2005). Weight loss reduces knee-joint loads in overweight and obese older adults with knee osteoarthritis. Arthritis & Rheumatism, 52(7), 2026-2032.

  • Neogi, T. (2013). The epidemiology and impact of pain in osteoarthritis. Osteoarthritis and Cartilage, 21(9), 1145-1153.

  • Srikanth, V. K., Fryer, J. L., Zhai, G., Winzenberg, T. M., Hosmer, D., & Jones, G. (2005). A meta-analysis of sex differences prevalence, incidence and severity of osteoarthritis. Osteoarthritis and Cartilage, 13(9), 769-781.

  • Wieland, H. A., Michaelis, M., Kirschbaum, B. J., & Rudolphi, K. A. (2015). Osteoarthritis—An untreatable disease? Nature Reviews Drug Discovery, 4(4), 331-344.

  • Zhang, Y., Jordan, J. M. (2010). Epidemiology of osteoarthritis. Clinics in Geriatric Medicine, 26(3), 355-369.

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